Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten

Autoren: Mard Hagemeyer

34,00 

  • Softcover: 154 Seiten
  • Verlag: Borntraeger
  • Autor: Mard Hagemeyer
  • Auflage: 1. Aufl., erschienen am 12.08.2002
  • ISBN-10: 3-443-64273-X
  • ISBN-13: 978-3-443-64273-0
  • Größe und/oder Gewicht: 22,0 x 14,0 cm
Artikelnummer: 9783443642730 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , , ,
Mit Imkerkollegen gegen die umweltschädliche Agrarpolitik der FDP (Foto: Klaus Maresch)
Mit Imkerkollegen gegen die umweltschädliche Agrarpolitik der FDP (Foto: Klaus Maresch)

HONIGHÄUSCHEN (BONN) – Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, beispielhaft anhand von sechs forstwirtschaftlich bedeutenden einheimischen Baumarten funktionelle Morphologie- bzw. Architekturtypen zu erkennen und zu beschreiben. Die ausgewählten Baumarten umfassen die Pionierbaumarten Hängebirke (Betula pendula ROTH) und Waldkiefer (Pinus sylvestris L.), die mittel- bis spätsukzessionalen Arten Traubeneiche [Quercus petraea (MATT.) LIEBL.] und Hainbuche (Carpinus betulus L.) und die Schlusswald-Baumarten Winterlinde (Tilia cordata MILL.) und Rotbuche (Fagus sylvatica L.). Die Untersuchungen wurden an Altbäumen in geschlossenen Reinbeständen auf überwiegend armen Böden in Nordwest- und Mitteldeutschland durchgeführt. Hierbei kam eine Vielzahl von Methoden zur Untersuchung der Kronenmorphologie und -physiologie zum Einsatz. Der Zugang zum Kronenraum zur Ernte von Blättern und zur Bestimmung der Blattwinkel erfolgte mit Messtürmen und Seiltechniken. Eine neu entwickelte Methode („CrownShape“) ermöglichte die Vermessung des Kronenvolumens einzelner Bäume mit hoher vertikaler Auflösung. Neben der Bestimmung des Lichtbedarfs von Jungpflanzen und untersten Schattenblättern wurden Messungen der relativen Beleuchtungsstärke im PAR-Bereich (400-700 nm) am Waldboden vorgenommen. Die optischen Eigenschaften von Blättern der sechs Baumarten konnten mit einem Spektralphotometer unter Verwendung einer Ulbricht-Kugel bestimmt werden. Baumernten ermöglichten quantitative Aussagen über Blattflächendichte, Biomasse- und Nährstoffvorräte und deren vertikale Verteilung. Schließlich dienten Streufänger und Zuwachsmaßbänder der Bestimmung von Streumassen, Blattflächenindex (LAI) und oberirdischer Netto-Primärproduktion (NPP0). Zwischen den untersuchten Pionier- und Schlusswald-Baumarten sind vor allem hinsichtlich der folgenden Parameter deutliche Unterschiede festzustellen: Die relative Beleuchtungsstärke im PAR-Bereich am Waldboden nimmt von den Pionier- (Birke 14.7 %, Kiefer 17.3 %) zu den Schlusswald-Baumarten drastisch ab (Hainbuche, Linde und Buche: 1.3 bis 1.4 %), am Boden von Eichenwäldern sind mittlere Werte von 8.4 % zu finden. Die geringere relative Beleuchtungsstärke am Boden von Schlusswäldern ist vor allem Folge eines höheren LAI (Hainbuche, Linde und Buche: 8.2 bis 8.9 m2 m-2) gegenüber den Pionierwäldern (Kiefer ca. 2.4 m2 m-2, Birke und Eiche: 5.4 m2 m-2) und sehr geringer Abweichungen des Blattwinkels von der Horizontalen in der Schattenkrone der Schlusswald-Baumarten (Hainbuche: 17 °, Linde: 15 ° und Buche: 20 °). Birken weisen auch in niedrigen Kronenbereichen relativ steile Blätter auf (42 °), Eichen liegen mit 19 ° im Bereich der Schlusswald-Baumarten. Jungpflanzen und Schattenblätter von Birke und Kiefer benötigen einen minimalen Lichtgenuss zwischen 14 und 30 % relativer Beleuchtungsstärke, bei Hainbuche, Linde und Buche sind dies nur 0.8 bis 3.7 %. Bei der Eiche wurden Schattenblätter im Mittel noch bei 6.3 % gefunden und Jungpflanzen noch bei 11.4 % relativer Beleuchtungsstärke. Die Stickstoff- Phosphor- und Magnesiumgehalte in Holz und Blättern der sechs Baumarten unterschieden sich in der Regel nicht signifikant zwischen den Arten; nur Kiefernnadeln weisen generell niedrigere Nährstoffgehalte bezogen auf die Blattmasse, und höhere Gehalte bezogen auf die Blattfläche auf als die Laubblätter der fünf anderen Arten. Die Schlusswald-Baumarten besitzen Schattenblätter mit sehr niedriger spezifischer Masse (Hainbuche: 32 g m-2, Linde: 33 g m-2 und Buche 28 g m-2). Schattenblätter von Eiche und Birke zeigen mit 58 bzw. 56 g m-2 einander sehr ähnliche aber weit höhere Werte. Die höchsten Trockenmassen pro Fläche weisen Kiefernnadeln mit – je nach Alter – 199 bis 256 g m-2 auf. Die Transmissivität und Absorptivität der Blätter der sechs Baumarten unterscheiden sich im PAR-Bereich nur geringfügig; deutliche Unterschiede bestehen dagegen in der spezifischen Absorptivität. Diese ist bei Schattenblättern der Schlusswald-Baumarten (Hainbuche: 2.4 % / g m-2, Linde: 3.2 % / g m-2 und Buche: 3.1 % / g m-2) erheblich höher als bei Birke (1.3 % / g m-2) und Eiche (1.2 % / g m-2). Tendenziell nehmen die Kosten der Kronenraumeroberung (Anfangsinvestitionen: Zweige, Äste, Stämme) und vor allem die „laufenden Kosten“ (Blätter) in der Reihenfolge Kiefer ? Eiche ? Linde ? Buche ab. Die Werte der Birke ähneln denen der Linde. Im Vergleich zur Linde sind die Kosten der Hainbuche deutlich höher. Die Kosten der Schattenerzeugung sind bei den Schlusswald-Baumarten (Hainbuche, Linde und Buche) generell niedriger als die der Eiche. Die höchsten Kosten der Schattenerzeugung weisen die Pionierbaumarten auf. Unter den rund 20 untersuchten morphologischen und physiologischen Merkmalen erwies sich die Ausbildung (oder das Fehlen) einer Schattenkrone mit entsprechend hoher Absorptivität bezogen auf die Konkurrenzstärke als die wahrscheinlich entscheidende Eigenschaft, die zwischen verschiedenen funktionalen Baumtypen (früh-, mittel-, spätsukzessional) differenziert. Während Birke und Kiefer nur im oberen Kronenbereich (oberstes Drittel) beblättert sind, reichen die Blätter bei allen anderen Baumarten (offenbar mit Ausnahme der Linde) bis in den unteren Stammbereich. Als Indikator für die Existenz einer Schattenkrone kann eine relative Beleuchtungsstärke am Waldboden unterhalb von 7 bis 10 % dienen. Hohe Effektivität der Strahlungsabsorption wird von den Blättern der Schlusswald-Baumarten durch geringen Blattwinkel, niedrige spezifische Masse und hohe spezifische Absorptivität erreicht. Hohe Absorptivität der Krone wird also nur erreicht, wenn die Kosten der Schattenerzeugung (ausgedrückt als Aufwendungen der Krone in Form von Blatt- und Zweigmasse) niedrig sind. Eigenschaften, wie die Höhe der oberirdischen Netto-Primärproduktion, die Nährstoffökonomie der Primärproduktion und die Kosten der Kronenraumeroberung, erwiesen sich als weniger bedeutsam bei der funktionalen Differenzierung der sechs Baumarten, vermutlich weil die Schattenerzeugung diejenige Ressource (PAR-Strahlung) monopolisiert, die in der Konkurrenz zwischen Bäumen entscheidend ist.

 

Über „Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten“

Das vorliegende Sachbuch zu Themen aus Umwelt und Natur „Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten“ wurde erarbeitet und verfasst von Mard Hagemeyer. Dieses Sachbuch erschien am 12.08.2002 und wurde herausgegeben von Borntraeger.

Bücher wie „Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten“ sind im Onlineshop des Honighäuschens bestellbar. Online bestellte Fachbücher zur Imkerei und zu anderen Themen der Umwelt und des Artenschutzes sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Das Thema Bienensterben, Rückgang von Insekten und allgemeines Artensterben ist in aller Munde und das Honighäuschen als frühere Bioland Imkerei hat sich von Anfang an daran beteiligt. Mehr als 35 Jahre Imkereierfahrung nahmen ihren Anfang 1982 mit den ersten eigenen Bienen.

Wann haben Sie zuletzt einen Schwalbenschwanz in Ihrem Garten gesehen? (Foto: Klaus Maresch)
Wann haben Sie zuletzt einen Schwalbenschwanz in Ihrem Garten gesehen? (Foto: Klaus Maresch)

Der zehnjährige Junge, der 1977 einem Hamburger Imker über die Schulter schaute; der Fünfzehnjährige, der mit der Imkerei in Zeiten begann, in denen es noch keine Varroamilbe gab; der achtzehnjährige Fahrschüler, der lernte, dass man die Windschutzsscheibe seines Autos nach einer längeren Fahrt von Insekten säubern muß; der zwanzigjährige Student, der für seine Bienen einen Platz in Bonn suchte; der dreißigjährige Berufsimker, der seinen Bienen quasi eine Gutenachtgeschichte erzählte und sich den Kopf zerbrach, wie man die Umwelt mit ihren Bienen, Wespen, Schmetterlingen und andere blütenbesuchenden Insekten vor den Machenschaften der Agrargiftindustrie und der Gleichgültigkeit agrarindustriehöriger Politiker schützt; der Imker, der nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt Bonn die Öffentlichkeit suchte, um bei Führungen an den Bienen auf dem Dach der Bundeskunsthalle zu erleben, dass Kinder (und deren Helikoptermuttis!) Angst vor Schmetterlingen hatten, bis hin zum Begleiter von Forschungsprojekten zu den Riesenhonigbienen Nepals oder den Killerbienen Afrikas, stellt fest, dass etwas sehr im Argen liegt in unserem Umgang mit der Umwelt.

Es sollte jedem bewußt sein, dass die Haltung „Natur ja, aber bitte woanders!“ nicht in Ordnung ist.

Die wunderschöne Welt der Natur

An unserem Bienenstand auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle in Bonn haben wir auch über Themen wie in "Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten" informiert. (Foto: Klaus Maresch). (Foto: Klaus Maresch)
An unserem Bienenstand auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle in Bonn haben wir auch über Themen wie in „Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten“ informiert. (Foto: Klaus Maresch). (Foto: Klaus Maresch)
Jeder Griff zum Unkrautvernichtungsmittel, um den Rasen „schön ordentlich“ zu halten, bevor „die Nachbarn was sagen“; jeder überflüssige Einsatz zur Bekämpfung eines Wespennestes – ja, auch damit habe ich zu tun und berate gern, wenn ein Hornissennest in einem Kindergarten oder ein Wespennest in Bonn den Haus- und Gartenbesitzer vor Fragen stellt, sollte begleitet sein von der Frage, ob das wirklich sein muß.

In unserem Online-Buchshop finden Sie viele Bücher wie „Funktionale Kronenarchitektur mitteleuropäischer Baumarten“, die Ihnen die fantastische Welt der Bienen, Wespen, Ameisen, Hornissen und Schmetterlinge sowie anderer Insekten näherbringen.

Aber nach wie vor stehe ich Ihnen auch gern zu einem Gespräch oder zu einer Beratung im Umgang mit Bienen, Wespen, Hornisse, Wildbienen und Hummeln zur Verfügung, wenn Sie Fragen haben. Besuchen Sie uns in Bonn im Bundesamt für magische Wesen.

Und natürlich gibt es auch weiterhin Honig, Bienenwachskerzen und Met bei uns und zwar das ganze Jahr – nicht nur zu Weihnachten.

Gewicht 270 g
Größe 22 × 14 cm

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Borntraeger

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