Aus Imkerei & Umwelt

Bienen fliegen am Internationalen Tag gegen Homophobie (IDAHO) über Regenbogenkreuzung

Alljährlich wird seit 2005 am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homophobie begangen, ein Gedenktag, der Respekt vor Schwulen und Lesben einfordert.

Bienen fliegen am IDAHO über Anflugbretter mit einer Regenbogenkreuzung (Foto: Klaus Maresch)
Bienen fliegen am IDAHO über Anflugbretter mit einer Regenbogenkreuzung (Foto: Klaus Maresch)

HONIGHÄUSCHEN (BONN) – Alljährlich wird seit 2005 am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homophobie begangen, ein Gedenktag, der Respekt vor Schwulen und Lesben einfordert. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation beschloß, Homosexualität nicht mehr als Krankheit anzusehen.

Die Imkerei Honighäuschen hat als kleinen Beitrag dazu die Start- und Landebahnen ihrer zwölf Bienenvölker auf dem Dachgarten der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit den Farben der Regenbogenflagge ausgestattet. Diese Flagge ist ein Symbol für lesbischen und schwulen Stolz. Die Anflugbretter der Bienenvölker zeigen eine Straße, die zum Einflugloch des Bienenstockes führt und diese Straße wird von einem Fußgängerüberweg in den Farben der Regenbogenflagge gequert.

Regenbogenkreuzung in Sydney

Die Bienenvölker auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle in Bonn haben Anflugbretter mit der Regenbogenflagge, dem Symbol der Gay Community.
Die Bienenvölker auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle in Bonn haben Anflugbretter mit der Regenbogenflagge, dem Symbol der Gay Community.

Mit diesen Übergängen in den Regenbogenfarben wird auch auf eine Begebenheit in Australien angespielt. In Sydney wurde kurz vor Beginn der Feiern zu Mardi Gras ein Fußgängerüberweg in einem der von Schwulen bewohnten Stadtviertel in den Regenbogenfarben angelegt, sehr zur Freude der Gay Community. Auch im kalifornischen West Hollywood gibt es einen Fußgängerüberweg in den Regenbogenfarben, der auf den Künstler Martin Duvander zurückgeht. Mittlerweile ist dieser Fußgängerüberweg eine Touristenattraktion.

Auf Anordnung des Verkehrsministers von New South Wales, der die Verkehrssicherheit gefährdet sah, mußte dieser Fußgängerüberweg wieder entfernt werden. Minister Duncan Gay (er heißt wirklich so!) sah sich daraufhin zahlreichen Protesten ausgesetzt, die in einer Facebookaktion mündeten, an der sich bis jetzt mehr als 20.000 Personen beteiligten. Zahlreiche Bilder mit Regenbogenübergängen in aller Welt werden dort präsentiert.

Homophobie ist nach wie ein sehr ernstes Thema. In Südafrika begann ein Prozeß gegen Homoheiler, die einen 15jährigen Jungen zu Tode folterten, in Rußland wurde ein 23jähriger brutal ermordet, weil er schwul war und in Deutschland mußte das Bundesverfassungsgericht schon mehrfach gegen den Willen der konservativen Bundesregierung Urteile für die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen fällen. Zuletzt setzte das höchste deutsche Gericht der Regierung eine Frist bis Mitte Juni, für eingetragene Partner eine rückwirkend bis 2001 geltende steuerliche Gleichstellung im Erbschaftsrecht umzusetzen.

Bienen auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle

Dieses Jahr startet auf dem Dachgarten die Ausstellung “Der Orientalische Garten”, ein Projekt im Zusammenhang mit der Ausstellung “Kleopatra, die ewige Diva”

Die Bienenvölker auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle sind dieses Jahr auch Teil der Ausstellung über das Bild der ägyptischen Königin Kleopatra VII. von den Anfängen bis hin zu dem Film mit Elizabeth Taylor. Auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle wurde ein Palmengarten angelegt sowie verschiedene pyramidenförmige Zelte aufgestellt, in denen Duftpflanzen gezeigt werden, die den Namen der Königin Kleopatra tragen und mit Märchenlesungen ein umfangreiches Rahmen- und Zusatzprogramm zu der Ausstellung stattfindet. Der Dachgarten der Bundeskunsthalle war zuletzt 2011 Ort einer großen Gartenausstellung mit über 130.000 Besuchern, von denen lediglich ein Schüler von einer Biene gestochen wurde. Die 12 Bienenvölker auf dem Dachgarten beherbergen im Sommer rund 700.000 Bienen und der Honig ist im Restaurant der Kunst- und Ausstellungshalle erhältlich.

Klaus Maresch

Klaus Maresch, geb. 1967, beschäftigt sich seit frühester Jugend mit Bienen und blütenbesuchenden Insekten und betrieb als Berufsimker bis 2016 die Bioland-Imkerei Honighäuschen. Heute noch aktiv, um im Raum Bonn und Rhein-Sieg bei Problemen mit Wespen, Hornissen, Wildbienen und Hummeln zu beraten und Nester gegebenenfalls umzusiedeln.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Unabhängig geprüft
154 Rezensionen