Wissenschaft und Forschung

Studie: Schweizer Gletscher haben von 1931 bis 2016 Hälfte ihres Volumens verloren

Das geht aus einer am Montag in der Fachzeitschrift "The Cryosphere" veröffentlichten Studie hervor, in der Schweizer Wissenschaftler zum ersten Mal den Rückgang der Gletscher im 20. Jahrhundert in dem Land rekonstruiert haben.

Diese Kombination aus zwei Fotografien, die am 22. August 2022 entstanden sind, zeigt (oben) den Rhonegletscher bei Gletsch, mit einem Teil, der mit Isolierschaum bedeckt ist, um zu verhindern, dass er aufgrund der globalen Erwärmung am 14. Juli 2015 schmilzt, und (unten) denselben Ort am 8. Juli 2022. Schweizer Gletscher haben seit 1931 die Hälfte ihres Volumens verloren, sagten Schweizer Forscher am 22. August 2022 nach der ersten Rekonstruktion des Eisverlusts des Landes im 20. Jahrhundert. Die schnelle Gletscherschmelze in den Alpen und anderswo, die laut Wissenschaftlern durch den Klimawandel verursacht wird, wird seit den frühen 2000er Jahren immer genauer überwacht. (Foto von Fabrice COFFRINI / AFP)
Diese Kombination aus zwei Fotografien, die am 22. August 2022 entstanden sind, zeigt (oben) den Rhonegletscher bei Gletsch, mit einem Teil, der mit Isolierschaum bedeckt ist, um zu verhindern, dass er aufgrund der globalen Erwärmung am 14. Juli 2015 schmilzt, und (unten) denselben Ort am 8. Juli 2022. Schweizer Gletscher haben seit 1931 die Hälfte ihres Volumens verloren, sagten Schweizer Forscher am 22. August 2022 nach der ersten Rekonstruktion des Eisverlusts des Landes im 20. Jahrhundert. Die schnelle Gletscherschmelze in den Alpen und anderswo, die laut Wissenschaftlern durch den Klimawandel verursacht wird, wird seit den frühen 2000er Jahren immer genauer überwacht. (Foto von Fabrice COFFRINI / AFP)

Genf (AFP) – Die Gletscher in der Schweiz haben zwischen 1931 und 2016 die Hälfte ihres Volumens verloren. Das geht aus einer am Montag in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“ veröffentlichten Studie hervor, in der Schweizer Wissenschaftler zum ersten Mal den Rückgang der Gletscher im 20. Jahrhundert in dem Land rekonstruiert haben. Ab 2016 ist das Eis dem Schweizer Gletschermessnetz Glamos zufolge noch schneller geschmolzen: Von 2016 bis 2022 ging das Volumen um weitere zwölf Prozent zurück.

Für die Studie haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft die Topografie aller im Jahr 1931 existierenden Gletscher rekonstruiert. Die Fachleute nutzten etwa 21.700 historische Bilder, anhand derer sie die Oberflächenbeschaffenheit der Gletscher in jenem Jahr rekonstruieren konnten.

Der Rückgang der Gletscher beschleunigt sich

„Kennen wir die Oberfläche eines Gletschers zu zwei verschiedenen Zeitpunkten, können wir daraus die Volumendifferenz berechnen“, erklärte der Hauptautor der Studie, Erik Schytt Mannerfelt. So glich etwa der Fieschergletscher 1928 noch einem großen Eismeer. 2021 waren auf dem Berghang nur noch kleine weiße Flecken zu sehen.

Den Fachleuten zufolge haben sich die Gletscher im vergangenen Jahrhundert aber nicht immer verkleinert. In den 1920er und 1980er Jahren seien sie sogar gewachsen. Dennoch sei es wichtig, „das Gesamtbild im Auge zu behalten“, erklärte Daniel Farinotti, Mitautor der Studie. „Unser Vergleich zwischen den Jahren 1931 und 2016 zeigt deutlich, dass es in diesem Zeitraum einen markanten Gletscherschwund gab“ – und der Rückgang beschleunige sich.

mh/noe

© Agence France-Presse

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