Klaus Maresch
Hans-Werner Sinn
Hans-Werner Sinn (*7. März 1948) war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2016 Präsident des ifo Instituts, Direktor des Center for Economic Studies (CES) und Geschäftsführer der CESifo GmbH. Hans-Werner Sinn leitete das ifo Institut als Präsident von 1999 bis zum Jahr 2016. Das ifo Institut ist als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft eine von Bund und Ländern - im Rahmen der gemeinschaftlichen Forschungsförderung nach Artikel 91b GG - institutionell geförderte Forschungseinrichtung. Es wurde während der Präsidentschaft von Sinn von einer forschungsbasierten Serviceeinrichtung zu einem Forschungsinstitut umgewandelt, dessen Forschungsleistung von den Gutachtern der Gemeinschaft in hohem Maße gelobt wurde. Bei Sinns Verabschiedung war es unter allen ökonomischen Instituten Deutschlands das in den Medien und in der Wissenschaft am meisten zitierte. Auch in Europa nahm es in dieser Hinsicht einen Spitzenplatz ein. Im Jahr 1991 gründete Sinn das Center for Economic Studies (CES), das er als Institut der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2016 leitete und das im Laufe der Jahre ca. 800 auswärtige Forscher aus aller Welt an die Fakultät brachte (zur Präsentation). Auf der Basis der Vorlesungen der CES-Gäste konnte die Fakultät im Jahr 1994 das erste für alle Studenten verpflichtende Nachdiplomstudium für Volkswirte in Deutschland einführen, das damit zum Vorläufer der später gegründeten Munich Graduate School wurde. Außerdem entstand aus dem Besucherprogramm des CES in Verbindung mit dem ifo Institut im Jahr 1999 das CESifo-Forschernetzwerk mit mittlerweile weit über 1000 Ökonomie-Professoren aus aller Welt. Es ist weltweit eines der größten und bekanntesten Netzwerke seiner Art und wurde von Sinn ebenfalls bis zu seiner Pensionierung geleitet. Der breiten Öffentlichkeit wurde Sinn durch seine wirtschaftspolitischen Sachbücher Kaltstart, Ist Deutschland noch zu retten?, Die Basarökonomie, Das grüne Paradoxon, Kasino-Kapitalismus und Die Target-Falle bekannt. Seine neuesten Bücher sind Der Euro. Von der Friedensidee zum Zankapfel sowie Der Schwarze Juni. Brexit, Flüchtlingswelle, Euro-Desaster - Wie die Neugründung Europas gelingen kann. Seine Forschungsschwerpunkte sind Steuern, Umwelt, Wachstum und erschöpfbare Ressourcen, Risikotheorie, Klima und Energie, Banken, Demographie und Sozialversicherung, Makro, Systemwettbewerb. In seiner Autobiografie Auf der Suche nach der Wahrheit, die Anfang 2018 anlässlich seines 70. Geburtstages erschien, blickt Hans-Werner Sinn auf seine biographische Prägungen zurück und zieht Bilanz seines Forscherlebens. Sinn promovierte 1978 an der Universität Mannheim und habilitierte sich ebenfalls dort im Jahr 1983. Beide Arbeiten wurden jeweils mit dem ersten Preis der Universität Mannheim prämiert. Die Universität Magdeburg, die Universität Helsinki und die HHL Leipzig Graduate School of Management verliehen ihm jeweils die Ehrendoktorwürde. Im Februar 2017 erhielt Sinn außerdem die Ehrendoktorwürde der Ökonomischen Universität Prag. Seit 1989 ist er Honorarprofessor der Universität Wien sowie seit 2016 ständiger Gastprofessor an der Universität Luzern. Rufe an das Hamburger Weltwirtschaftliche Archiv, an das Max-Planck-Institut für Transformationsforschung in Jena und an die Universität Bern lehnte er ab. Sinn ging im April 2016 in Pension und behält als Emeritus ein Büro mit administrativer Unterstützung sowie Forschungsassistenz durch das ifo Institut. Er ist nun auch permanenter Gastprofessor an der Universität Luzern. Sinn wurde durch vielerlei weitere Preise geehrt. So erhielt er den Europapreis der Universität Maastricht (2008), den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2008) ...
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