- Softcover : 316 Seiten
- Verlag: BoD – Books on Demand
- Autor: Ken Tibes
- Auflage: 1. Aufl., erschienen am 24.04.2013
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3-8482-3961-2
- ISBN-13: 978-3-8482-3961-0
- Größe und/oder Gewicht: 21,0 x 14,8 cm
Burma, Geister und Wunder
19,80 €
Ich fahre nach Burma, Gott weiß zum wievielten Mal, weil es voller reizender Menschen ist, weil es unüberschaubar und geheimnisvoll ist, weil seine Berge wundervoll und seine Tempel zauberhaft sind, und weil zahlreiche meiner Vorbilder da gewesen sind. Bevor ich abreise, schiebt mir mein realpolitischer Schutzengel (kann Realpolitik mit einem Engel in Einklang gebracht werden?) einen Zettel mit den Stichworten unter die Nase: Diktatur und Bürgerkrieg; unentwirrbares Babel; nicht zu kurierender Glaube an den Aberglauben; übertriebene Religiosität (die so sehr dem Buddhismus entspricht, wie der Voodoo dem Christentum); nur wir zählen, wir Männer!; und eine Maske mit unabwischbarem Lächeln auf den Gesichtern. Aus dieser Gebrauchsanweisung behalte ich leicht das, was ich bereits selbst auf dem Balkan erlebt habe, den Rest vergesse ich allerdings immer mehr, so wie mich der Zauber der Reise mitreißt und meine Vorstellung davon, dass Osten und Westen auf gleiche Weise denken. So oft ich im letzteren Glauben verunsichert würde, fällt mir Parkinsons klassischer Bestseller ein, das Kapitel, welches die britische und chinesische Methode miteinander vergleicht, wie man unter den Bewerbern auswählt. Ich habe den Text mehrmals gelesen, bis ich begriffen habe, du kannst nicht entscheiden, egal, ob deine Methode europäisch oder asiatisch ist, an deiner Stelle siebt der Allmächtige aus. Das ist ein Land, wo die Leute (die nichts besitzen) den himmelhohen Kirchen dicke Goldmäntel schenken, die Höhlen mit Tausenden von prächtigen Statuen des Propheten auffüllen, und die Geister, die nach Beruf aufgeteilt sind und auf jeden von uns aufpassen sollen, mit kleinen Geschenken täglich schmieren. Und das ist das Land, wo sowohl das tägliche Leben als auch die Hochpolitik von den Wahrsagern bestimmt werden, und (vielleicht deshalb?) das gegenseitige Töten seit dem zweiten Weltkrieg nicht aufhört. Aber das ist auch eine Gegend,wo ständig Wunder passieren, und davon wird das meist erwartete, der Frieden, bestimmt kommen Wann? An einem Abend im stillen Kloster von Mandalay, als die Sonne hinter den Bergen abrupt verschwand (wie bei einer Theatervorführung), habe ich davon geträumt, dass nun als Begleitmusik die riesengroßen Glocken aufklingen würden. Nicht weit von mir betete eine barfüßige, in purpurner Decke eingehüllte, magere Gestalt, und schaute mich an. Plötzlich stand sie auf, und im nächsten Moment erklang mit einem tiefen Dröhnen die Glocke. Der alte Mönch hat meine Gedanken gelesen dachte ich , und als Dankeschön schenkte ich ihm ein Stückchen Schokolade. Tief beeindruckt drückte er mir eine Sammlung von blauen Kügelchen auf einer schwarzen Schnur in die Hand, eine Gebetskette. Damit wir für den ersehnten Frieden zusammen beten können?
Über dieses Buch zum Thema Reise, Urlaub und Touristik
Der Reisebericht „Burma, Geister und Wunder Auf Orwells Spuren“ wurde erarbeitet und verfasst von Ken Tibes. Das Buch erschien am 24.04.2013 bei BoD – Books on Demand.
Reiseberichte und -erzählungen wie „Burma, Geister und Wunder Auf Orwells Spuren“ sind im Onlinebuchshop Honighäuschen in Bonn bestellbar. Die Stadt Bonn bietet mit ihren malerisch gelegenen Corona-Testzentren, pittoresk gestalteten und lehrstehenden Geschäftsimmobilen im Mix mit Billig- und Ramschläden übrigens viele schöne Motive für auf Lost-Places-Fotografie spezialisierte Fotografen. Besonders am Abend, nach Ladenschluß, warten viele Geschäftsimmobilien in der Innenstadt von Bonn zusätzlich mit dem Charme leerstehender Geisterhäuser auf, da in den über den Läden liegenden Etagen niemand mehr wohnt.
Eine Tour nach Bonn ist auch eine gute Vorbereitung auf ein Survival-Training, denn die Verkehrssituation und Erreichbarkeit der Innenstadt Bonn verlangt dem Autofahrer viel ab. Was in den Alpen und im Himalaya Geröllawinen schaffen, nämlich die ausweglose Sperrung von Straßen und Wegen, das schaffen in Bonn viele Baustellen. Das Gerücht, dass der Potala-Palast des Dalai-Lamas in Tibet leichter zugänglich sein soll als die Innenstadt Bonn, dieses Gerücht hält sich hartnäckig. Man trifft übrigens in der Innenstadt Bonn, das ergab eine Umfrage des Bonner Generalanzeigers und von Radio-Bonn-Rhein-Sieg, verhältnismäßig wenig Einheimische an, da diese auch nicht mehr zum Shoppen nach Bonn fahren und lieber in die umliegenden Städte Siegburg und Köln fahren.
Wenn einer (k)eine Reise tut,
dann hat er nichts oder viel zu erzählen. Das Honighäuschen wünscht Ihnen mit der Lektüre von „Burma, Geister und Wunder Auf Orwells Spuren“ und einer daraus resultierenden Reise viel Spaß. Wir bitten Sie aber darum, ihren Urlaub umweltschonend zu gestalten, damit die Umwelt und ihre darin lebende Pflanzen- und Tierwelt auch späteren Generationen etwas bieten kann.
Gewicht | 460 g |
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