Gestatten, Sabine aus der Familie Cypripedium
Meinen ersten Kontakt zu Cypripedium-Orchideen hatte ich als kleiner Junge, der in dem Ort Hambühren II bei Celle aufwuchs. Dort gab es den Orchideenzüchter Artur Elle
HONIGHÄUSCHEN (BONN) – Meinen ersten Kontakt zu Cypripedium-Orchideen hatte ich als kleiner Junge, der in dem Ort Hambühren II bei Celle aufwuchs. Dort gab es den Orchideenzüchter Artur Elle, bei dem ich oft herumlungerte und der mich in seinen Treibhäusern die Pflanzen bestaunen ließ. Ich liebte die Treibhausathmosphäre, insbesondere bei den Cattleya Orchideen Südamerikas.
Artur Elle hatte aber nicht nur tropische Orchideen. Der alte Herr gehörte noch zu der alten Garde von Orchideensammlern, die – damals war das so – in den Tropen unterwegs waren und kartonweise Orchideen sammeln ließ. Der Wandel, Orchideen nicht mehr zu sammeln, sondern selber zu züchten und zu vermehren, breitete sich aber schon aus und auf Artur Alle gehen einige eigene Züchtungen und Kreuzungen zurück.
Winterharte Cypripedium-Orchideen im Garten
Der Orchideenzüchter hatte aber auch einen Mitarbeiter, der aus Asien stammte und die gärtnerischen Arbeiten machte. Er hatte im Garten einige Beete angelegt und dort kultivierte er Frauenschuhorchideen. Gut erinnere ich mich noch an seine Exemplare von Cypripedium calceolous, der kalkliebenden in Deutschland heimischen Frauenschuh-Orchidee, für die er extra passende Bodensubstrate herstellte. Daneben hatte er auch Ophrys und Orchis-Arten, ebenso einige Epipactis-Arten, die er aus Interesse hielt. Heimische Orchideen waren nicht zum Verkauf gedacht, es war eine Liebhaberei.
Heute, rund 35 Jahre später kann man verschiedene Cypripedium-Orchideen problemlos in hiesigen Gärtnereien kaufen und als ich vor drei, vier Jahren die ersten Frauenschuh-Orchideen sah, griff ich zu. Dieses Jahr hat Cypripedium Sabine, eine Kreuzung zweier chinesischer Arten aus Cypripedium fasciolatum und Cypripedium macranthos mit der Blüte begonnen.
Der Einzug von Sabine und einiger ihrer Verwandten in den Rosengarten des Bundesamtes für magische Wesen war nicht ganz einfach, denn diese Orchideen lieben es halbschattig bis schattig. Direkte Sonneneinstrahlung mögen sie nicht wirklich, große Trockenheit auch nicht, also bleiben sie zunächst in größeren Pflanzgefäßen, bis wir ein paar schattenspendende Baumaßnahmen umgesetzt haben.
Offene Gartenpforte im Bundesamt für magische Wesen
An den Wochenenden, an denen in Bonn und Umgebung Privatgärten im Rahmen der „Offene Gartenpforte“ öffnen und eigentlich an jedem Wochenende im Sommerhalbjahr, ist der Rosengarten des Bundesamtes für magische Wesen besuchbar. Unsere Orchideen blühen hauptsächlich Ende Mai bis Mitte Juni. Weitere Bilder blühender winterharter europäischer, asiatischer und amerikanischer Orchideen finden Sie in unseren Bildergalerien.