Politik

Klimaaktivisten bespritzen Vitrine mit Mumiensarg in Museum in Barcelona

Die Aktivisten der spanischen Gruppe Futuro Vegetal wurden nicht festgenommen. Das Museum kündigte jedoch an, dass es auf Schadensersatz klagen werde.

Barcelona (AFP) – Klimaaktivisten haben im Ägyptischen Museum in Barcelona farbige Flüssigkeit über eine Glasvitrine mit der Nachbildung einer Mumie geschüttet. Mit der zähflüssigen Substanz aus Coca-Cola-Flaschen bespritzten die beiden am Sonntag auch Bilder an den umliegenden Wänden, wie auf der Nachrichten-Website Publico zu sehen war. Dann klebten sie ihre Hände an Ausstellungsstücken fest und hielten ein Banner mit der Aufschrift „Klimagerechtigkeit“ hoch.

Die Aktivisten der spanischen Gruppe Futuro Vegetal wurden nicht festgenommen. Das Museum kündigte jedoch an, dass es auf Schadensersatz klagen werde. Nach eigenen Angaben wollten die Aktivisten mit ihrer Aktion auf den Klimanotstand aufmerksam machen.

Museum will Klimaaktivisten verklagen

Der US-Konzern Coca-Cola ist einer der Sponsoren des UN-Klimagipfels COP27 in Ägypten. Umweltschützer sehen dies kritisch, da sie das Unternehmen für einen Großteil der weltweiten Plastikverschmutzung verantwortlich machen.

„Derzeit werden 99 Prozent des weltweiten Plastiks aus fossilen Brennstoffen hergestellt“, erklärte Futuro Vegetal. „Wir finden es schwer zu glauben, dass der Weltmarktführer in Sachen Plastikverschmutzung seinen Einfluss als Sponsor der COP27 nicht nutzen wird, um seine kommerziellen Interessen voranzutreiben.“

Klimakleber attackieren Goya-Gemälde im Prado

Dieses Foto, das am 4. November 2022 von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa erhalten wurde, zeigt Klimaaktivisten von Last Generation (hinten) und einen Wachmann (C-R) von „The Sower“, einem Gemälde des niederländischen Künstlers Vincent Van Gogh aus dem Jahr 1888, nachdem Aktivisten Erbsensuppe geworfen hatten am 4. November, als es im Palazzo Bonaparte in Rom zu sehen war. Klimaaktivisten von Last Generation sagten, der Angriff von vier Personen sei „ein verzweifelter und wissenschaftlich begründeter Schrei, der nicht als bloßer Vandalismus verstanden werden kann“. Das im Palazzo Bonaparte in Rom ausgestellte Gemälde, Teil einer Ausstellung mit 50 Gemälden des holländischen Meisters, eine Leihgabe des Kröller-Müller-Museums in Otterlo, wurde hinter Glas und unbeschädigt ausgestellt. (Foto von STRINGER/ANSA/AFP)
Dieses Foto, das am 4. November 2022 von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa erhalten wurde, zeigt Klimaaktivisten von Last Generation (hinten) und einen Wachmann (C-R) von „The Sower“, einem Gemälde des niederländischen Künstlers Vincent Van Gogh aus dem Jahr 1888, nachdem Aktivisten Erbsensuppe geworfen hatten am 4. November, als es im Palazzo Bonaparte in Rom zu sehen war. (Foto von STRINGER/ANSA/AFP)

Aktivistinnen von Futuro Vegetal hatten sich am 5. November bereits im Prado-Museum in Madrid an Gemälden des Barock-Meisters Francisco de Goya festgeklebt. Seit einigen Wochen veranstalten Klimaaktivisten in Kunstmuseen weltweit solche Protest-Aktionen.

Klimaaktivisten hatten in den vergangenen Monaten unter anderem Gemälde von Vincent van Gogh und Claude Monet attackiert. Auch das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Johannes Vermeer in Den Haag war bereits Ziel von Protestaktionen. Da alle betroffenen Kunstwerke hinter Glas waren, blieben sie unbeschädigt. Allerdings sind auch die historischen Rahmen sehr kostbar und empfindlich.

noe/ck

© Agence France-Presse

AFP Agence France Presse

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