Werksteinabbau und Kulturlandschaft: Chancen und Konflikte für das Natur- und Kulturerbe

  • Softcover Klebebindung: ca 168 Seiten
  • Verlag: Bund Heimat u. Umwelt
  • Autor:
  • Auflage: 1, erschienen am 18.04.2013
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-925374-33-7
  • ISBN-13: 978-3-925374-33-3
  • Größe: 18,5 x 21,0 cm
  • Gewicht: 450 Gramm
ISBN: 9783925374333 Artikelnummer: 9783925374333 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , ,

Rohstoffabbau ist ein wichtiger Faktor für die Entstehung und den Wandel von Kulturlandschaften. Seien es Gruben für den Abbau von Massenrohstoffen im Tagebau, seien es Bergwerke, seien es großräumige Abbaugebiete oder punktuelle Eingriffe, historisch oder in Nutzung: Der Einfluss auf das Gesicht der Landschaft ist groß. Dem geübten Auge zeigen viele Landschaften ihre Herkunft aus der wirtschaftlichen Nutzung durch die Gewinnung bodengebundener Rohstoffe. Die BHU-Tagung „Werksteinabbau und Kulturlandschaft“, die am 22. und 23. März 2012 im Kloster Maulbronn stattfand, hat aus dem Bereich des Rohstoffabbaus einen Ausschnitt in den Blick genommen, der in besonderer Weise dafür geeignet ist, „Chancen und Konflikte für das Natur- und Kulturerbe“ zu thematisieren (so entsprechend der Untertitel): den lokalen und regionalen Abbau von Werksteinen. Damit wurde bewusst ein Ausschnitt gewählt, von dem wir uns interessante Dialoge der Fachdisziplinen und konstruktive Ergebnisse erwarteten. Die Gewinnung von Massenrohstoffen hingegen unterliegt spezifisch eigenen Problematiken und muss an anderer Stelle thematisiert werden. Hingewiesen sei beispielsweise darauf, dass gerade beim Massenrohstoffabbau besonders deutliche Eingriffe in die Landschaft, Veränderungen des Wasserhaushalts einer Landschaft und sogar Beeinflussungen des Regionalklimas auftreten können. Dies alles spielt bei den hier thematisierten Werksteinbrüchen kaum eine Rolle. Werksteinabbau hat immer positive und negative Aspekte zugleich, was sich aus den verschiedenen beteiligten Fachdisziplinen, Akteuren und Perspektiven ergibt: Zweifellos gehen Böden, Nutzflächen und Lebensräume verloren, wenn Stein abgebaut wird. Wenn ein stillgelegter Steinbruch, der sich zwischenzeitlich zum bedeutenden Biotop entwickelt hat, wieder erschlossen werden soll, um Stein zu entnehmen, sind solche Eingriffe aus naturschutzfachlicher Sicht zunächst zu hinterfragen. Eine örtlich begrenzte und jahreszeitlich angepasste Nutzung kann sich jedoch auf die Schaffung von Lebensräumen positiv auswirken. Positive Auswirkungen des Werksteinabbaus sind Arbeitsplätze sowie eine einheimische, zumeist regionale Wertschöpfung, also wichtige wirtschaftliche Argumente. Und auch für die Denkmalpflege und die Baukultur lassen sich bedeutende positive Argumente angeben, dient das Steinmaterial doch beispielsweise der fachgerechten Instandsetzung historischer Bauten bzw. Baudenkmäler oder für die Bewahrung regionaler baukultureller Besonderheiten. Gerade hierfür kann eine Wiederinbetriebnahme historischer Steinbrüche Voraussetzung sein. Ziele des in dieser Publikation dokumentierten Projektes war es, die unterschiedlichen Perspektiven des Werksteinabbaus in Dialog zu bringen, gemeinsam die Konflikte auszuloten und die Chancen zu erkennen. Solche interdisziplinären Ansätze sind ein Alleinstellungsmerkmal des BHU, der einerseits anerkannter Naturschutzverband ist, andererseits die Interessen der Denkmalpflege vertritt und damit des Kulturerbes. Das Ergebnis ist durchweg positiv: Denkmalschutz und Naturschutz müssen sich nicht ausschließen, im Gegenteil kann beispielsweise die umsichtig geplante Nutzung eines Werksteinbruchs die unterschiedlichen Interessen gleichermaßen berücksichtigen und so für alle Fachrichtungen zufriedenstellend verlaufen. Voraussetzung sind allerdings Dialogbereitschaft sowie fundierte Informationen als Grundlage eines Managements für solche Steinbrüche. Jenseits der Fragen nach dem konkreten Schutz von Natur- und Kulturerbe erbrachte die Tagung wichtige Ergebnisse für die Vermittlung des Themas an eine breite Öffentlichkeit: Werkstein, Werksteinabbau und (historische) Steinbrüche lassen sich als konstitutive Elemente der Kulturlandschaft allen Interessierten nahebringen, wenn man das Thema attraktiv darstellt. Beispielhafte Projekte aus dem Bereich des bürgerschaftlichen Engagements sind in die Publikation eingegangen. Einzelpersonen wie auch Bürger- und Heimatvereine sind auf diesem Gebiet tätig. Thematische Führungen eignen sich als Formate ebenso wie museale Präsentationen. Sogar ein ganzes Dorf hat sich Stein als Thema gewählt, um sich ein neues Profil zu geben, das auf historischen Entwicklungen aufbaut, wie das Projekt aus Demitz-Thumitz in Sachsen zeigt.

Gewicht 450 g

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Bund Heimat u. Umwelt

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