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Polarluft sorgt in USA und Kanada für Rekordkälte und Frostbeben

Im Osten der USA und Kanadas haben polare Luftströme mit starken Windböen für extremen Frost gesorgt. Am Gipfel des Bergs Mount Washington im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire sank die durch den Wind beeinflusste sogenannte Windchill-Temperatur der US-Wetterbehörde NWS zufolge in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) auf minus 78 Grad Celsius.

New York (USA) – Im Osten der USA und Kanadas haben polare Luftströme mit starken Windböen für extremen Frost gesorgt. Am Gipfel des Bergs Mount Washington im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire sank die durch die Polarluft beeinflusste sogenannte Windchill-Temperatur der US-Wetterbehörde NWS zufolge in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) auf minus 78 Grad Celsius – der Behörde zufolge der niedrigste in den USA je gemessene Wert. In der Region wurden dem NWS zufolge zudem sogenannte Frostbeben beobachtet, durch extreme Kälte verursachte Erderschütterungen.

Der neue auf dem Mount Washington gemessene Windchill-Rekord lag dem US-Sender CNN zufolge unter dem bisherigen Tiefstwert von minus 76 Grad Celsius, der in Alaska gemessen worden war. Er kam durch die Kombination aus einer Lufttemperatur von minus 43 Grad und Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 177 Kilometern pro Stunde zustande. Mit 1920 Metern ist der Mount Washington der höchste Gipfel im Nordosten der USA, der Berg ist berüchtigt für seine extremen Wetterbedingungen.

Polarluft läßt Temperatur auf -51°C sinken

Eiszapfen reichen am 4. Februar 2023 bei -17C in North Woodstock, New Hampshire, in den Eisschlössern in den Himmel. Die nordöstlichen USA und Kanada erleben einen Einbruch arktischer Polarluft, die dazu führen könnte, dass einige Gebiete den niedrigsten Temperaturen aller Zeiten verzeichnen. Der US National Weather Service (NWS) warnte, dass in Teilen von Maine Windchills von minus 60 Grad Fahrenheit (minus 51 Grad Celsius) auftreten könnten. „Dies ist ein epischer, generationenübergreifender arktischer Ausbruch“, schrieb das NWS-Büro in Caribou, nahe der Grenze zwischen Maine und Kanada, in einem Ratgeber. (Foto von Joseph Prezioso / AFP)
Eiszapfen reichen am 4. Februar 2023 bei -17C in North Woodstock, New Hampshire, in den Eisschlössern in den Himmel. (Foto von Joseph Prezioso / AFP)

Die NWS-Außenstelle in Caribou im weiter nördlich gelegenen Bundesstaat Maine meldete für die an der Grenze zu Kanada gelegenen Ortschaft Frenchville eine Windchill-Temperatur von minus 51 Grad. Bei solchen Temperaturen kann es dem NWS zufolge bereits innerhalb von fünf Minuten zu Erfrierungen an ungeschützten Hautstellen kommen.

Zudem seien aus der Region sogenannte Frostbeben gemeldet worden. Diese Erschütterungen der Erdoberfläche werden nach Angaben des NWS von plötzlich auftretenden Rissen in gefrorenem Boden oder gefrorenem Wasser im Gesteinsuntergrund verursacht.

Die US-Wetterbehörde hatte vor dem Kälteeinbruch durch arktische Polarluft gewarnt, wie sie „nur einmal in einer Generation“ vorkomme. Ähnlichen Frost habe etwa der Bundesstaat Maine seit den 1980er-Jahren nicht mehr erlebt.

US-Wetterbehörde warnt vor extremer Kälte

Dem NWS zufolge lagen die Temperaturen jedoch darüber hinaus in weiten Teilen des Nordwestens der USA und der Atlantikküste bis zu 15 Grad unter den für die Jahreszeit üblichen Durchschnittswerten. Dort galten wegen der extrem niedrigen Temperaturen Wetterwarnungen, ebenso wie in der kanadischen Provinz Québec und weiteren Teilen Ostkanadas. Auf dem Flughafen der Millionenstadt Montréal wurde eine Windchill-Temperatur von minus 41 Grad gemessen, in Boston minus 34 Grad. In New York City wurden im Central Park minus 16 Grad gemessen.

Im Laufe des Sonntags sollen wärmere Luftmassen die Polalruft verdrängen und der extremen Kälte ein Ende bereiten.

se/ck

© Agence France-Presse

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