Einen Bienenschwarm einfangen
Einem Bienenschwarm zu begegnen, das ist für viele sicher ein beängstigendes Erlebnis. Und es kommt hier in Bonn und Umgebung gar nicht so selten vor.
HONIGHÄUSCHEN (BONN) – Einem Bienenschwarm zu begegnen, das ist für viele sicher ein beängstigendes Erlebnis. Und es kommt hier in Bonn und Umgebung gar nicht so selten vor. Aber bei uns in Deutschland sind weder afrikanisierte Killerbienen, noch asiatische Riesenhonigbienen unterwegs, die nun wirklich zu den gefährlichsten Insekten gehören. Bei uns sind es Bienenrassen, die lange Jahre gezüchtet wurden, und fast alle Wildheit verloren haben.
Und so kann man sich in Bonn und anderswo im Normalfall dem Naturschauspiel Bienenschwarm hingeben. Landet so ein Bienenschwarm im heimischen Garten, auf einem öffentlichen Platz oder man sieht den Bienenschwarm am Ast eines Baumes hängen, so ist es ratsam, zunächst einen Imker zu verständigen, damit dieser den Bienenschwarm einfängt. Lästig bis teuer wird es nämlich für Hausbesitzer, wenn die Bienen, die ja „nur“ eine neue Behausung suchen, den Schornstein oder den Hohlraum hinter einer Fassade, im Gefache eines Fachwerkhauses oder in der tiefergehängten Decke eines alten Hauses beziehen.
Einen Bienenschwarm aus einem Hohlraum herausholen?
Einen einmal eingezogenen Bienenschwarm aus einem solchen Hohlraum wieder herauszuholen, ist ohne rohe Gewalt nahezu unmöglich. Aus seiner Sicht hat der Bienenschwarm ja das gefunden, was er sucht. Einen trockenen, halbwegs sauberen und beheizbaren Raum, um seine Waben zu errichten, Honigvorräte für den Winter anzulegen und die Brut aufzuziehen.
Und jetzt soll man wieder ausziehen? Nur weil da jemand steht und der Meinung ist, das sei ausschließlich sein Haus? Vergessen Sie das. Da kann man den Bienen den schönsten Bienenkasten daneben stellen, das interessiert einen einmal eingezogenen Bienenschwarm überhaupt nicht.
Bienenschwarm in einer Wohnanlage
Ich hatte einmal einen Fall in einer Wohnanlage in der Denglerstraße in Bad Godesberg, wo im dritten Stock unter einer Verkleidung ein Bienenschwarm eingezogen war.
Der schräg gegenüber liegende Balkon gehörte einem echten Bienengift-Allergiker und sein Balkon lag genau in der Einflugschneise der Bienen. da wäre es früher oder später unweigerlich zu einem Unfall gekommen und das war dem Mieter nun wirklich nicht zuzumuten.
Es wurde ein Gerüst aufgebaut, und zusammen mit einem Dachdecker war ich einen Tag damit beschäftigt, dieses Bienenvolk zu bergen. Was dabei für Kosten entstanden, lässt sich unschwer vorstellen. Es ist nun mal Arbeit, da dabei anfällt. Deswegen ist es hilfreich, wenn man als zufälliger Entdecker eines Bienenschwarms nicht einfach vorbeigeht, sondern Hilfe leistet und sich darum kümmert. Im Zweifelsfall hat man einem Hausbesitzer eien größere Ausgabe erspart und ein Bienenvolk gerettet, denn der Bienenschwarm kann durch ein Gewitter und einen starken Regen gefährdet werden.
Wer fängt nun Bienenschwärme ein? Wer hilft Ihnen, wenn ein Bienenschwarm auftaucht?
Einer macht es garantiert nicht und das ist die Feuerwehr. Es hält sich immer noch das Gerücht, dass die Feuerwehr auch für das Einfangen von Bienenschwärmen zuständig ist und das dann auch macht. Das gilt nur in Ausnahmefällen, nämlich wenn es sich um öffentliches Gelände hält und das Ordnungsamt die Lage als gefährlich, zum Beispiel für den Straßenverkehr oder Passanten einstuft. Wenn Sie einen Imker kennen, können Sie diesen rufen. Die Leitstellen der Polizei haben gewöhnlich in ihrer Anrufliste den einen oder anderen Kontakt zu einem Imker. In Bonn und Umgebung können Sie mich in den Sommermonaten kontaktieren. Die Telefonnummer 0151 62504962 funktioniert auch am Wochenende.
Eines noch. Ich helfe wirklich gern, auch wenn ich jetzt als Fantasyautor und nicht mehr als Berufsimker tätig bin. Eben weil mir der Umgang mit Bienen seit mehr als dreißig Jahren Spaß macht. Aber wenn Sie nicht in der Region Köln, Bonn oder Rhein-Sieg ansässig sind, geht es nicht. Ich kann Ihnen dann wirklich nicht weiterhelfen und kenne bei Ihnen auch keinen „zuständigen“ Imker.
Was macht man auf keinen Fall als Haus- oder Gartenbesitzer, sprich als Laie?
- Den harten Kerl geben, weil ->
- Ausräuchern. Imker und Schädlingsbekämpfer kennen aus ihrer Sicht lustige Fälle, wo nach dem Ausräuchern ein kompletter Dachstuhl fällig war. Und ein Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung sowie Körperverletzung durch Rauch, mal abgesehen davon, dass die Versicherung dafür auch nicht aufkommt.
- Zum Insektengift greifen. Ich kenne ebensolche lustige Fälle, wo jemand sich bzw. das holde Ehegespons halbwegs vergiftete oder von den wütenden Bienen angegriffen wurde.