Julia Johnson ist neue Stadtförsterin in Bonn
Bonn hat eine neue Stadtförsterin: Die 38-jährige Julia Johnson hat die Aufgabe Anfang Juni 2022 übernommen.
Julia Johnson studierte Forstwirtschaft an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde sowie Forstwissenschaften und Waldökologie mit dem Schwerpunkt Waldnaturschutz in Göttingen. Im Rahmen ihres Referendariats für den höheren Forstdienst war Julia Johnson zuletzt im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg tätig, wo sie unter anderem mit dem Erstellen von Vegetationsgutachten sowie der Beratung von Privatwaldbesitzern betraut war.
Den forstbetrieblichen Teil ihrer Ausbildung absolvierte sie in einem Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten in Ebrach im Steigerwald. Eine prägende Zeit für Julia Johnson, denn der ehemalige Betriebsleiter Ulrich Mergner entwickelte das in Fachkreisen bekannte Trittsteinkonzept: Es zeigt einen Weg auf, wie sich Forstwirtschaft und Artenschutz durch viele kleine geschützte Bereiche mit Totholzbeständen miteinander vereinen lassen. Auch der Bonner Stadtwald besteht zu zehn Prozent aus Naturwaldzellen, welche nicht bewirtschaftet und einer natürlichen Entwicklung überlassen werden.
Nach ihrer Staatsprüfung im Oktober 2021 übernimmt Julia Johnson nun die Leitung der Bonner Stadtförsterei mit 18 Mitarbeitenden im Amt für Umwelt und Stadtgrün. Johnson, die nicht nur für ihre berufliche Karriere an verschiedenen Orten Station gemacht hat, sondern als Tochter eines pensionierten US-Army-Offiziers bereits in ihrer Jugend in den unterschiedlichsten Orten sowohl in Deutschland als auch in den USA gelebt hat, freut sich sehr auf ihre neue Wahlheimat Bonn: „Bonn ist nicht nur eine spannende und internationale Großstadt, sondern auch eine besonders grüne Stadt. Der hohe Waldanteil ist wirklich etwas Besonderes für eine Stadt dieser Größe“, betont die neue Stadtförsterin.
Den Wald klimafit und zugleich sicher für Besucher machen
Typisch für einen „Großstadtwald“ sind auch die damit einhergehenden Herausforderungen: „Eine große Herausforderung sind die vielfältigen Ansprüche an den Bonner Stadtwald: Es gibt die klassischen Waldspaziergängerinnen, die vor allem Erholung suchen, Familien mit Kindern, aber auch Menschen, die im Grünen Sport treiben möchten. Gleichzeitig stehen wir vor den Herausforderungen der Klimakrise. Wir müssen den Wald klimafit und zugleich sicher für Besucherinnen machen“, so Johnson.
Großen Wert legt Julia Johnson, in deren Zuständigkeit nicht nur die Stadtförsterei mit dem Wildgehege auf der Waldau, sondern auch das im Sommer 2019 neu eröffnete Haus der Natur liegt, auf das Thema Waldpädagogik. Sie selbst hat das waldpädagogische Zertifikat und möchte sobald wie möglich persönlich Waldführungen aus dem Programm des Haus der Natur übernehmen und als Stadtförsterin den Bonner Kindern und Jugendlichen den Lebensraum Wald näherbringen.
Auch in ihrer Freizeit nutzt die neue Wahlbonnerin jede Gelegenheit, um ihr neues „Revier“ kennenzulernen. Mit ihrem Border-Collie „Kowi“ (übersetzt „Waldbewohner“) unternimmt sie ausgedehnte Spaziergänge durch den Bonner Stadtwald. Einen ersten Lieblingsort hat sie bereits gefunden: „Die Kopfbuchen im sogenannten Geisterwald verbreiten mit ihren knorrigen Ästen und Formen eine ganz besondere Atmosphäre.“